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Praxis-Server mit Backup-Speicher verbinden

· 4 Minuten Lesezeit
Daria Verbeek

Die Aufgabe Ihres Backup-Speichers ist es regelmäßig Kopien der Daten Ihres Praxis- Servers zu erstellen. Damit die Daten auch im Katastrophen-Fall sicher sind, sollte der Backup-Speicher an einem anderen Ort aufgestellt werden. Folglich ist der Backup-Speicher nicht mehr Teil des Praxis-Netzwerks. Die Daten müssen also über das Internet übertragen werden. Die branchenübliche Art der Datenübertragung ist mit hohen Kosten und vielen Nachteilen verbunden. Deshalb haben wir in den letzten Jahren an einer Lösung gearbeitet, welche ohne Nachteile und mit geringen Kosten verbunden ist. Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Lösungen auf technischer Ebene sowie deren Vor- und Nachteile ausführlich vor.

Grundlagen zur Datenverbindung

Um Daten vom Praxis-Server im Backup- Speicher zu sichern, werden Datenpakete verschlüsselt über das Internet transportiert. Als Ziel-Adresse dient eine IP-Adresse. IP steht für Internet Protocol. Dabei gibt es zwei Standards für IP- Adressen: IPv4 und IPv6. Diese sind nicht miteinander kompatibel. In Ihrem Praxis- Netzwerk wird das Internet-Protokoll IPv4 verwendet. Dies ist erforderlich, da die Praxisverwaltungssysteme sowie die Konnektoren diesen Standard benötigen. In dem Netzwerk Ihres Backup-Speichers kann entweder IPv4 oder IPv6 verwendet werden.

IPv4 und IPv6

Mit der Erfindung des Internets wurde der Standard IPv4 eingeführt. Da sich die Nutzung des Internets jedoch wesentlich schneller verbreitete, als es die Erfinder abschätzen, führte man in den späten 1990er Jahren zusätzlich den Standard IPv6 ein, der deutlich mehr IP-Adressen erlaubt.

Welcher der beiden Standards verwendet wird, hängt u.a. vom Internet-Anbieter ab und wann der Vertrag mit dem Internet- Anbieter abgeschlossen wurde.

Da Ihre Praxis IPv4 verwenden muss, benötigen Sie ohne TunnelMonkey auch Zuhause einen nativen IPv4 Anschluss.

1) Branchenübliche Datenübertragung

Abbildung 1: Branchenübliche Datenübertragung

Branchenübliche Datenübertragung

Diese Lösung erfordert einen nativen IPv4 oder einen DualStack Internet-Anschluss auf der Seite des Backup-Speichers. Falls Sie einen IPv6 oder DS-Lite Anschluss haben, müssen Sie Ihren Anschluss kostenpflichtig umstellen lassen. Anschließend wird in Ihrem Router/ FritzBox der Zugang zu Ihrem Backup- Speicher freigegeben (Port Forwarding).

Port Forwarding

Ein Router, der mit Ihrem Heimnetzwerk und dem Internet verbunden ist, wartet dabei an einem bestimmten Port auf Datenpakete. Wenn Pakete an diesem Port eintreffen, werden sie an den Backup-Speicher weitergeleitet.

Falls sich die IP-Adresse Ihres Internet- Anschlusses ständig ändert, muss ein Dyn-DNS-Service eingerichtet werden. Dieser übersetzt die wechselnde IP- Adresse in eine URL.

Abbildung 1 verdeutlicht den technischen Aufbau zu diesem Vorgehen.

Wechselnde IP-Adressen

Sobald sich Ihr Router mit dem Internet verbindet, bezieht er eine IP-Adresse, die vom Internet-Anbieter vergeben wird. Dadurch braucht der Internet-Anbieter deutlich weniger IP-Adressen als er Kunden hat, da nie alle Kunden gleichzeitig online sind. In der Regel werden Internetverbindungen spätestens nach einem Tag automatisch vom Provider getrennt und der Router bekommt eine neue IP-Adresse.

Vor- und Nachteile: Branchenübliche Datenübertragung

Nachteile
  • IPv4 Adressen müssen beim Internet- Anbieter bestellt werden (der Aufpreis liegt bei ca. 15 Euro pro Monat)
  • Bei jedem Umzug (Neuabschluss eines Internet-Vertrags), jedem Wechsel des Internet-Anbieters sowie jeder Neuinstallation oder Wechsel der Fritzbox in Ihrem Heimnetzwerk muss der Zugang zum Backup-Speicher erneut eingerichtet werden (Port Forwarding)
  • Kommt es zu Problemen bei der automatischen Aktualisierung der Ziel-IP- Adresse (Dyn-DNS-Service), ist kein Backup möglich
  • Aufwändige Konfiguration

2) Datenübertragung mit TunnelMonkey

Abbildung 2: Datenübertragung mit TunnelMonkey

Datenübertragung mit TunnelMonkey

Unsere inhouse entwickelte VPN Lösung TunnelMonkey macht Port Forwarding, Dyn-DNS-Service sowie eine umstellung auf IPv4 überflüssig. Benötigt werden ein MonkeyMed Account und zwei Client-Lizenzen im TunnelMonkey. Praxis-Server und Backup-Speicher bauen eine verschlüsselte Verbindung zum TunnelMonkey-Server auf. Über diesen Übergabepunkt kann die Datenübertragung unabhängig vom Internetanschluss erfolgen.

Abbildung 2 verdeutlicht den technischen Aufbau zu diesem Vorgehen.

Außerdem ist die Konfiguration von TunnelMonkey unabhängig vom Router des lokalen Netzwerks. Der Client für den Backup-Speicher muss nur einmal konfiguriert werden. Anschließend können Sie das Gerät auch in einem anderen lokalen Netzwerk anschließen. Dies bietet u.a. den Vorteil, dass Sie nach einem Umzug die Datenübertragung für den Backup-Speicher nicht erneut einrichten müssen.

Vor- und Nachteile: Datenübertragung mit TunnelMonkey

Vorteile
  • Kein IPv4 Internet-Anschluss erforderlich
  • Kein Port Forwarding erforderlich
  • Kein Dyn-DNS-Service erforderlich
  • Einfache und schnelle Konfiguration
  • Einmal Konfiguration, anschließend kann das Gerät ohne erneute Konfiguration aus einem anderen Netzwerk angeschlossen werden
  • Maximale Transparenz durch Management Board in TunnelMonkey
  • Sehr schnelle Datenübertragung auch bei unterschiedlichen Internet-Anbietern für das Praxis- und Heiminternet

Fazit

TunnelMonkey ermöglicht eine sichere und robuste Datenübertragung von Praxis-Server zum Backup-Speicher. TunnelMonkey können Sie auch als VPN Lösung verwenden, um von zuhause oder unterwegs eine verschlüsselte Verbindung in Ihre Praxis aufzubauen und dadurch auf Ihre Praxisdaten zuzugreifen. Weitere Informationen zu TunnelMonkey erhalten Sie hier.

Alle Angaben ohne Gewähr.